Tour vom 3. bis 12. Juni
Österreich, Deutschland, Tschechien
Bayern, Thüringen und Sachsen
Untertitel: Die häufigsten zwei Verkehrsschilder in Deutschland heissen “Umleitung” und “Strassenschäden”

Am 21. Mai habe ich mein neues Motorrad, eine BMW R 1250, mit dem Namen Mr. Blue Sky übernommen und gleich eingefahren. Die erste grössere Tour startete dann am Montag, 3. Juni.

Geplant war die Tour über das Furkajoch, doch wegen Zu geschlossen und so fahre ich über das Faschinajoch, empfehlenswert. Die Klassiker via Namloser Tal, Vorderriss, Tatzelwurm und Walchsee nach Riet (im Winkel) hören sich vielversprechend an. Doch Richtung Garmisch sind Felssprengungen geplant, Umleitung Richtung Fernpass, dort sind die Österreicher an Belagsarbeiten, was zwangsläufig zu einem Stau über den halben Fernpass führt. So werde ich schon am ersten Tag auf Umwege geführt.

Am Dienstag fahre ich zu der Firma Komperdell am Mondsee. Dort kaufe ich mir vor Ort eine Rundum-Schutz Protektorenweste (nach meiner schmerzhaften Erfahrung in Andalusien). Auf das ich diese nie mehr benötige. Weiter dann Richtung Norden nach Tschechien, Cesky Krumlov. In Tschechien wird mit “Pozor” gewarnt bzw. eine Umleitung angedeutet. Hier wird aber keine Alternativroute vorgeschlagen, sondern ich kann selber die bestmögliche Umfahrung erfahren.

Cesky Krumlov ist eine wunderbare Altstadt, eher touristisch, aber ein Aufenthalt lohnt sich.

Am Mittwoch geniesse ich die einsamen Strassen in Tschechien bis Höhe Furth im Wald und dort wechsle ich auf die deutsche Seite und kurve nahe der Grenze nach Norden bis ins Fichtelgebirge nach Warmensteinach. Am Donnerstag gehe ich es etwas gemütlicher an und mache eine kleine Rundreise via Mödlareuth nach Ziegenrück (sehr schön die Strecke nach Kaulsdorf, sowas wie Klöntalersee ohne 40er Tafel). Das Thüringer Schiefergebirge überzeugt mit zum Teil wunderschönen Dörfern.

Nächste Destination ist Dresden. Wieder an der Deutsch-Tschechischen Grenze entlang, leider wieder mit Umleitungen, eine fahre ich einfach über Tschechien und leider auch in der Sächsischen Schweiz, aber ich kurve kreuz und quer, so dass ich einiges aus der Gegend mitnehmen kann. Dresden erwartet mich mit schönem Wetter und dem Motto “Dresden - singt und musiziert”. Die Sightseeing-Tour führt mich am Freitag am Goldenen Reiter, der Semper Oper und der Kunsthofpassage vorbei. Die barocke Frauenkirche wurde erst 2005 neu eingeweiht und so stehe ich vor einem 15-jährigen Bau mit jahrhundertalter Geschichte.

Diesmal lasse ich mich vom Navi treiben und gebe nur sehr wenige Wegpunkte ein. Umleitungen sind unvermeidlich und an einem Ort lassen mich ein Anwohner-Ehepaar direkt durch die Baustelle fahren. Das sei mit dem Moped kein Problem. Ziel Ilmenau. Hier sogar mit Stadtfest und dem Revival der Bowle und schlecht gefärbten Haaren.

Bei einer Tour darf im Normalfall Bamberg nicht fehlen. Nach einer kurzen Tour geniesse ich die Stadt am späten Nachmittag und bei einem währschaften Znacht.

Wieder überlasse ich dem Navi die Route mit Rücksicht auf die Grossstädte und lasse mich bis Oberammergau treiben. Der letzte Tag soll nachmals einige Highlights in der Region bringen, so auch die Traumstrasse durch den Ammerwald und am Plansee vorbei. Das nächste Highlight wird mir leider erst beim Abzweiger Richtung Riedberg / Balderschwang als gesperrte Strasse angezeigt, somit muss ich zurück via Sonthofen und Immenstadt. Am Schluss gibt es noch einen Gutsch Regen, doch die Tage zuvor und die warmen Temperaturen lassen mich entspannt nach Hause fahren.

Das Fahren mit Mr. Blue Sky ist eine Wucht. Übersetzt via ein Traktor, sanft wie ein Vierzylinder und spritzig wie ein Boxer. Perfekt für meine Verhältnisse. In Oberammergau konnte ich dann noch ein bisschen in die Vergangenheit sehen.

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