Vorgeschichte
Nach den mittelprächtigen Erfahrungen mit geführten Touren und den zwei tollen “privaten” Offroad-Touren kam mein Töff-Kompanion mit der Idee die Hüttentour Friaul, organisiert vom Enduro Park Hechlingen, mitzumachen. Als er dann im letzten Dezember schrieb, er habe sich angemeldet und es sei sehr schnell ausgebucht, beschloss ich mich auch anzumelden. Die guten Erfahrungen mit dem Enduro-Park und natürlich die Lobeshymnen meines Töff-Kompanion taten ihr übriges.

Anreise
Donnerstag, 1230, Vorneweg, es wird in Sachen Routenplanung meine unvorbereitetste Tour ever. Die Anreise führte uns zum Teil auf FMS-Wettbewerb Pässe, welche nicht immer, aber immer wieder verblüffen. Bei unserer Anreise nach Bad Grönenbach, Hauptsitz von Enduro Park Hechlingen, hauptsächlich mit der Aussicht. Die Reise führte uns durchs Zürcher Oberland, das Appenzellerland und das Allgäu.
Hotel Post.

Hüttentour Friaul von Freitag, 13. Juli bis Montag, 16. Juli 2018

Freitag, 0800, Einfinden am Hauptsitz. Sofort werden wir begrüsst und nach einem prüfenden Blick, werde ich von Boris gefragt “Leih-Motorrad?”. Wie bitte? Nein, die Tour fahre ich mit meiner F700 “Geiss Babibelle” schon selber. Anschliessend wird noch der Reifendruck angepasst und die restlichen Teilnehmer treffen ein. Unsere Tourguides Winfried (Espresso) und Christian (Capucchino) sowie in zufälliger Reihenfolge mein Töff-Kompanion Uwe, Jörg, Manfred, Otto, Florian, Paul, Andreas, die zwei Amerikaner aus Ramstein Tim and Robert und jetzt in zeitlicher Reihenfolge Stefan und Martin aus Berlin. Die ersten Kilometer sind leider geprägt von viel Verkehr und Umleitungen, so dass wir nicht richtig vorwärts kommen. Doch wir fahren auch schon die ersten kleineren Schotterstrassen und so kommen wir auf verschlungenen Wegen via Bad Tölz zum ersten Highlight von Kundl zur Jausenstation Klinglerhof auf der gefährlichsten Strasse von Österreich. Weiter geht es durch den Felbertauern-Tunnel ins Defereggental zur ersten Hütte, dem Alpengasthof Patsch. Begrüssung mit Veloklingel und Marillenschnaps - Angekommen.

Samstag, 0845, Staller Sattel, Wir und rund 40 Porsche-Fahrer warten auf das Grün ab 0900, um die einspurige Passstrasse ins Zielgebiet nach Friaul zu fahren. Weiter geht es zum Rifugio Forcella Zovo, was Papst Johannes Paul einmal als Rast diente, soll uns nur mehr als recht sein. Dann folgt eine weitere pièce de résistance mit der Forcella di Lavardet. Zuerst Schotter, dann die 14 gleichmässigen Kehren und dann wieder Schotter. Prächtig, die Geiss wird langsam warm. Im Rifugio “da Miro” verspeisen wir Tiramisu und geniessen den Blick auf den Lago di Sàuris. Wie soll ich eine Strecke beschreiben, bei der ich meinen Hintermann im Helm juchzen und frohlocken höre? Geil? Obergail! Wir treffen in Ovaro ein und rattern in eine Hochzeitsfeier beim Hotel. Die Musik dauerte dann noch etwas länger und der Schlaf etwas kürzer. Hotel Aplis.

Sonntag, 0845, Briefing für den Höhepunkt der Tour, die Edelweissspitze (2571m) beim Grossglockner. Gleich zu Beginn eine wunderschöne Panoramastrasse “Strada delle Vette”. Immer wieder finden wir kleine kurvige Strassen, um dann rasch auf die nächste Schotterstrecke abzubiegen. Wir passieren die Grenze nach Österreich über die Straniger Alm und essen dort zu Mittag. Bevor wir den Grossglockner in Angriff nehmen, fahren wir noch via Mautstrecke (3 Euro in Münz) hoch zur Roaner Alm und stärken uns. Die 26 Euro Maut müssen sich ja auszahlen und so fahren wir zuerst die Kurven bis zum touristisch aufgemotzten Aussichtspunkt beim Pasterzengletscher mit Blick auf den 3798 m hohen Grossglockner. Anschliessend kurven wir im flotten Tempo die Hochalpenstrasse bis zu unserer Hütte, der Edelweissspitze. Am Abend erhalten wir das 25 Jahre Jubiläum Spezial T-Shirt in Rot.

Montag, 0845, Frühmorgens die Abfahrt vom Grossglockner, ohne viel Verkehr, ein würdiger Einstieg in den letzten Tag. Wir folgen der Salzach mit 1-2 Abstechern ins Grüne und fahren kurz vor Mittersill zur Bürglhütte. Wir kommen wieder in bekannteres Gebiet und queren den Gerlospass mit Blick auf die Krimmler Wasserfälle. Mittagsrast in der Jausenstation Tiefenbachklamm, immerhin rund 2000 m tiefer als unser Startpunkt. Die nächste Schotterstrecke führt uns nach Steinberg im Rofan-Gebirge. Dann der Maut-Klassiker schlechthin, die Strecke Vorderriss nach Wallgau, Ettal und Plansee. Zum Schluss macht Winfried die Rückreise zu seinem Heimspiel und führt uns über wunderbare schmale, zum Teil schotterige Strassen, welche durch traumhafte Gegenden in der Abendstimmung führen, zurück zu unserem Ausgangspunkt nach Bad Grönenbach. Ich könnte stundenlang und noch etwas länger so Töfffahren, für mich der Grund dafür.

Rückreise
Dienstag, 0800, Uwe und ich fahren wieder nach Hause. Auch hier offenbaren sich am Morgen wunderbare leere Strassen im Allgäu und wir sind um 10:00 schon in Appenzell. Da kaufe ich noch was Feines und weiter geht es via Hulftegg nach Hause. Wie gesagt, die Hin- und Rückreise hat Uwe geplant, die Tage dazwischen das EP-Team und dank Navi und Tracking kann ich die ganze Strecke wieder fahren …

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