Eigentlich ist ja tolles Badewetter mit über 30 Grad und mehrheitlich Sonnenschein, aber wir wollen unsere zwei Kühe satteln und im flotten Tempo über die Pässe jagen. So starten wir um 07:00 auf der Autobahnraststätte Heidiland unsere 1000 km Tour und fahren bei angenehmen Temperaturen nach Thusis. Am Fusse des Splügen stärken wir uns und ahnen schon jetzt, dass es ein kurviger Tag wird.

Den Splügen nehmen wir zum Einfahren, um ohne grosse Umschweife Richtung Passo san Marco zu fahren, bevor es los geht müssen wir zuerst auf italienische Art einen Stau rechts liegen lassen, geführt von einem Töff aus Griechenland, ja wenn der keine Erfahrung hat?

Am Passo san Marco teste ich meine neue Action Cam und bin anschliessend positiv vom Resultat überrascht. Nach dem Downhill folgen wir der SP26 östlich. Urplötzlich stehen wir vor einer Schotterstrasse (Zambla, Via Drago) - falsch abgebogen? - kein Fahrverbot! … Navi sagt: Fahr! Zuerst stärken wir uns bei Espresso (wir sind in Italien!) und Kuchen und nehmen dann die kurze Schotterstrecke unter die Räder. Das nächste Highlight wartet mit dem Passo del Vivione, so eine Art Pragel für Fortgeschrittene und weiter geht es zum wunderbar fahrenden Passo di Tonnale. Leider ziehen lokal Wolken auf und es regnet ab und zu, doch trockene wechseln sich mit nassen Strassen ab. Wir wollten eigentlich noch im Kalterer See baden, doch wir fahren über den Mendelspass Richtung unserem Hotel (Der Eggentaler).

Was wir dann dort beim Nachtessen erleben, übertrifft all unsere Erwartungen. Während Karl sein T-Bone abnagt, begrabe ich mein Kriegsbeil, von Vorspeise, Nachttisch und Wein sprechen wir noch gar nicht. Ein Muss!

Wir kürzen die Tour für Sonntag, essen gemütlich Frühstück und sind um 08:30 wieder on the road. Wir steigen gleich mit einem fahrerischen Leckerbissen ein und fliegen das Penserjoch hoch, doch oh Schreck, da hat es schon Gümmeler auf der Passhöhe. Der SonntagsausflugsMotorradausallerWeltVerkehr nimmt zu, Jaufenpass - Halt beim Brückenwirt - Timmelsjoch (12 Euro sind einfach zuviel) - Mittagessen in Oetz und weiter bei heissen Temperaturen zum Hahntennjoch, Hochtannberg und via Bödele nach Rankweil.

Am Horizont ziehen wieder dunkle Wolken auf und hier trennen sich unsere Wege. Die Autobahn nach Luzern bzw. Basel nehmen wir alleine unter die Räder. Doch beide landen irgendwann im Stau und in einer Gewitterfront. Bei über 20 Grad eine akzeptable Abkühlung und dem tollen Tourweekend tut dies keinen Abbruch. Nach der Big Tour könnte auch der Zweispänner zu einem Traditionsanlass werden. Mal sehen was 2016 so bringt

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